Bezirksverband Berlin-Marzahn der Gartenfreunde e. V.
Parks und Gärten
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Verfasst am 05.08.2018 um 21:42 Uhr

Folge 28 – Kienbergpark

Der Kienbergpark in Marzahn-Hellersdorf ist eine neue Parklandschaft am Wuhletal und zugleich einer der schönsten Volksparks Berlins. Der Park wurde 2017 als Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA Berlin 2017) geschaffen. Er gilt als gelungenes Beispiel für zukunftsweisende Stadtentwicklung und Freiraumplanung im 21. Jahrhundert und soll auf behutsame Weise unter ökologischen Aspekten weiterentwickelt werden. Seit März 2018 ist er als öffentlicher Park frei zugänglich. Der 60 Hektar große Park liegt am und auf dem namensgebenden Kienberg, einem 102 Meter hohen künstlichen Hügel.

Übersichtsplan

Der Haupteingang zum Kienbergpark befindet sich in der Hellersdorfer Straße in der Nähe des U-Bahnhofes „Kienberg – Gärten der Welt“. Zum Eingangsbereich gehören das Informationszentrum mit Tourist-Info, die Seilbahnstation „Kienbergpark“, der Jelena-Santic-Friedenspark und der Märkische Garten. Über diesen Teilbereich wurde ausführlich in Folge 25 dieser Artikelserie berichtet.

Die zur IGA Berlin 2017 errichtete Seilbahn ermöglicht eine Fahrt über den Kienberg. Sie beginnt an der Seilbahnstation „Kienbergpark“, führt zum Gipfel des Kienbergs mit der Station „Wolkenhain“ und endet an der Station „Gärten der Welt“ am Blumberger Damm“. Die Fahrt eröffnet einen wunderbaren Blick auf das Gelände des Kienbergparks und der Gärten der Welt mit seinen vielfältigen landschaftlichen Attraktionen. Die Seilbahnstrecke beträgt ingesamt 1,5 Kilometer und wird in rund fünf Minuten Fahrzeit zurückgelegt.

Nach dem Eingangsbereich erreicht man den Wuhlesteg, ein 300 Meter langes Brückenbauwerk. Es überspannt das Wuhletal und verbindet die beiden Ortsteile Hellersdorf und Marzahn barrierefrei miteinander.

Nach Überquerung des Wuhlestegs erreicht man den Platz am See mit Umweltbildungszentrum. Der Platz liegt am Westufer des Wuhleteichs und besteht aus einer 20 Meter breiten und 60 Meter langen Plattform, die nur von wenigen Stahlträgern getragen wird. Über Stufen gelangt man zum Wasser. Eine Außenterrasse lädt zum Verweilen ein. Das Umweltbildungszentrum ist in die Plattform integriert. Es bietet spannende Vorträge und Workshops und ist damit ein idealer Lernort für gemeinsame Erfahrungen und lebensnahe Wissensvermittlung. Das Programm umfasst neben den Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Studierende auch zahlreiche generationsübergreifende Angebote.

Am Fuße des Südhangs des Kienbergs lädt die Kienbergpromenade mit den Kienbergterrassen zum Spaziergang ein. Die Promenade führt vorbei an Streuobstwiesen, offenen Wiesenbereichen und Natursteinmauern. Die Terrassen reichen 30 Meter den Hang des Berges hinauf.

Der Wanderweg führt dann durch eine Schaufläche Mischwald und einen Naturerfahrungsraum (NER) bis zum Waldspielplatz und der Tälchenbrücke. Der Naturerfahrungsraum ist ein großer Freiraum für Kinder und Jugendliche zum Toben und Spielen, den sie eigenständig aufsuchen und ohne Vorgaben nutzen können. Damit soll Stadtkindern wieder eine Möglichkeit des unmittelbaren Naturkontakts gegeben werden und zwar ohne Spielgeräte und ohne Erwachsene, die das Spiel schon vorgeben. Der NER wurde von der Stiftung Naturschutz entwickelt.

Auf dem Gipfel des Kienbergs erreicht man das 30 Meter hohe Ausssichtsbauwerk „Wolkenhain“. Der Wolkenhain ist einer schwebenden Wolke nachempfunden, die begehbar ist. Vom Wolkenhain hat der Besucher einen weitreichenden Blick aus ca. 120 Metern auf die Berliner Stadt und die brandenburgische Kulturlandschaft. Im Sockel des Bauwerkes befinden sich eine Besucherinformation und eine gastronomische Einrichtung. Vorgelagerte Terrassen ermöglichen Ausblicke auf das Kienbergareal und den angrenzenden Landschaftsraum. Das Aussichtsbauwerk „Wolkenhain“ ist das weithin sichtbare Wahrzeichen des Kienbergparks und zugleich ein besonderes Zeugnis der Ingenieurbaukunst. Die Konstruktion besteht aus ca. 170 Stahlknoten, die die Verstrebung der Wolke zusammenhält. Die aus einer transluzenten Membran bestehende Wolke ruht auf schlanken Stahlstützen, die unregelmäßig, wie die Stämme in einem Baumhain angeordnet sind.

Eingänge zum Kienbergpark befinden sich in der Hellersdorfer Straße, Alte  Hellersdorfer Straße, feldberger Ring, Tälchenbrücke über die Gärten der Welt, Gottfried-Funeck-Weg und Eisenacher Straße. Der Kienbergpark ist eine öffentliche Grünanlage und daher uneingeschränkt zugänglich und der Eintritt ist frei.


Text und Fotos: Andreas Rinner, August 2018